Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit wird beim Oldenburger Stadtfest großgeschrieben.

Als größtes Festival in Nordwestdeutschland sieht auch das Oldenburger Stadtfest seine Verantwortung für Nachhaltigkeit und bemüht sich intensiv, den Dreiklang aus ökologischen, ökonomischen und sozialen Zielen bewusst und möglichst nachhaltig zu meistern – ergänzt durch einen Schwerpunkt Gesundheit. Übrigens sind diese Themen beim Stadtfest keine Modeerscheinung: Bereits seit mehr als 15 Jahren besitzt das Stadtfest ein Ökokonzept, das bis heute weiterentwickelt und auf der Homepage stets ausführlich vorgestellt wurde.

Ohne Frage bringt das mit Abstand größte Festival der Region ökologische Belastungen mit sich – die jedoch beim Stadtfest sowohl durch die Lage und Art der Veranstaltung als auch durch Maßnahmen der Veranstalter so gering gehalten werden, dass wir als Veranstalter zu behaupten wagen, dass das Stadtfest nicht nur das größte, sondern auch das umweltfreundlichste Festival der Region ist.

Eine der größten Belastungen bei Großveranstaltungen ist stets der CO2-Ausstoß: Allein der An- und Abreiseverkehr – vor allem mit dem Auto – verursacht i.d.R. die Hälfte der gesamten Treibhausgas-Emissionen. Hier liegt der große Standort-Vorteil des Stadtfestes: Die überwältigende Mehrheit der Besucher kommt mit Fahrrad, Bus, Bahn oder sogar zu Fuß in die Innenstadt. Freie Parkkapazitäten gibt es in den Oldenburger Parkhäusern selbst dann noch, wenn sich in der Innenstadt Zigtausende aufhalten – Besucher, die per eigenem PKW anreisen, dürften bei deutlich unter 20% liegen. Seit unserer Stadtfestübernahme haben wir das Busangebt in Kooperation mit VWG und Weser-Ems-Bus bereits aktiv ausgebaut, heute fahren regelmäßig Busse noch mitten in der Nacht die Besucher nach Hause. Auswärtige Besucher kommen häufig per Bahn, da der Bahnhof fußläufig gut zu erreichen ist. Dazu veröffentlichen wir im Internet und in der Presse Park-Tipps, die den Parkplatzsuchverkehr auswärtiger Besucher so gering wie möglich halten. Wir können uns kein Festival dieser Größenordnung vorstellen, bei dem der PKW-Verkehr im Verhältnis zur Besucherzahl geringer ist als beim Oldenburger Stadtfest. Zum Oldenburger Stadtfest bleibt das Auto traditionell zuhause, das ist der große und sympathische Vorteil des Stadtfestes gegenüber vielen anderen Festivals und Freizeitaktivitäten, die meist eine längere Anreise erfordern.

Übrigens werden bei Großveranstaltungen große Mengen an CO2 auch durch große Gasgrills freigesetzt. Auch dies ist kein großes Thema beim Oldenburger Stadtfest: Nicht zuletzt aufgrund der engen Bebauungen finden große Stände mit entsprechenden Grills in der engen Innenstadt gar keinen Platz. Hier wird daher überwiegend mit Strom gebrutzelt.

Auch andere Emissionsquellen wie z.B. große Fahrgeschäfte, benzinbetriebene Generatoren oder Feinstaub freisetzendes Feuerwerk gibt es beim Stadtfest nicht.

Ganz ohne Müll geht es natürlich nicht bei einer Großveranstaltung. Während für Festivals häufig die Regel gilt, dass pro Besucher 10 bis 15 kg Müll anfallen, sind es in Oldenburg weniger als 100 Gramm – also 1%. Der Unterschied ist natürlich in erster Linie auf die Art bzw. Lage des Festivals zurückzuführen: Zum Stadtfest bringen die Besucher in der Regel keine Getränke oder andere Dinge mit, die sie vor Ort entsorgen und vor allem muss beim Stadtfest nicht vor Ort übernachtet bzw. gecampt werden. Aber auch verschiedene Maßnahmen seitens der Veranstalter reduzieren den Abfall: Allein das seit über 20 Jahren geltende Mehrwegbecher-System reduziert den Müll deutlich, ergänzt durch ein weitgehendes Verbot von Einweggeschirr.

Für Standbetreiber gibt es außerdem klare Vorgaben durch unsere Vertragsbedingungen: Sämtliche Verpackungsmaterialien sind wieder mitzunehmen und zu recyceln bzw. fachgerecht zu entsorgen. Für Stände mit Fett gibt es die Vorschrift, altes Speiseöl umweltgerecht zu entsorgen – ein entsprechender Nachweis muss dem Veranstalter vorgelegt werden. Auch Werbe- und Informationsmaterial wird sparsam bzw. so weit wie möglich internetbasiert eingesetzt, das betrifft auch z.B. die zahlreichen Bewerbungen an das Stadtfest, um unnötigen Papier- und Verpackungsaufwand so gering wie möglich zu halten.

Für Besucher werden an den Haupt-Zugängen des Stadtfestes seit Jahren spezielle Flaschencontainer aufgestellt, um Glasflaschen von vornherein abzufangen und dem Recycling zuzuführen, eine ausgefeilte Platzierung von Müllcontainern soll dafür sorgen, dass anfallender Müll sofort richtig abgefangen wird. Hinzu kommt eine jährliche Aufklärungs-Kampagne durch PR-, Social Media- und Plakataktionen mit Appellen und Restriktionen.

Eine weitere Reduzierung des Abfalls ist realistisch gesehen kaum mehr möglich, da mittlerweile ausreichend Möglichkeiten zur korrekten Entsorgung bestehen. Der unsachgemäß anfallende Müll ist somit eher auf Bequemlichkeit (oder Ignoranz) einzelner Besucher zurückzuführen.

Schon seit Jahren ist ein möglichst geringer Stromverbrauch ein Thema beim Stadtfest – nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch aufgrund ökonomischer Ziele. Heutzutage ist der Energieverbrauch gegenüber den 2000-er Jahren deutlich reduziert, da mittlerweile in den meisten Bühnen, Bierwagen und Ständen stromsparende LEDs zum Einsatz kommen. Der Ökobilanz des Stadtfestes kommt natürlich auch der heutige Energiemix des örtlichen Stromversorgers EWE entgegen, der ja ohnehin stark auf erneuerbare Energien setzt. Im Jahre 2009 war das noch nicht so: Wir haben damals gemeinsam mit der EWE ein Ökostrom-Konzept für das Stadtfest entwickelt, das (aufgrund eines Ökostrom-Sponsorings der EWE) für mehrere Jahre auf den sog. „Naturwatt“-Ökostrom umgestellt wurde. Das Stadtfest war also schon immer aktiv, um den Stromverbrauch so gering und so ökologisch wie möglich zu halten. Eine maßgebliche, weitere Senkung des Stromverbrauchs sehen wir derzeit nicht, da es außer den Bühnen und Verkaufsständen keine großen Stromverbräuche (z.B. Fahrgeschäfte, großflächige Beleuchtungen o.ä.) im Rahmen des Stadtfestes gibt.

Die Kochveranstaltung auf dem Schlossplatz, die bekanntlich parallel zum Stadtfest stattfindet, besticht durch eine nahezu perfekte, müllfreie Logistik: Alle Gastronomen verwenden das gleiche Porzellangeschirr und die gleichen Gläser. Das gesamte Material ist Leihgeschirr der Oldenburger Firma Hinsche, die auch komplette Spülstraßen auf dem Schlossplatz aufbaut: Mit hochmodernen Spülmaschinen werden Gläser, Geschirr und Besteck getrennt voneinander vor Ort gewaschen und wieder in Umlauf gebracht. Mehr als 70 Mitarbeiter stellen einen Kreislauf des gesamten Geschirrs auf dem Platz sicher. Alles wird per Hand transportiert, PKW oder LKW werden zur Versorgung nicht benötigt. Selbst die Kühlung der Getränke ist zentralisiert und somit besonders energiesparend: Weine und Wasser werden aus gemeinsam genutzten Kühlcontainern auf dem Schlossplatz direkt in die Zelte verteilt. Einweggeschirr ist auf dem Schlossplatz somit nicht zu finden, einzig der Kaffee wird aufgrund logistischer Zwänge aus Pappbechern ausgeschenkt. Die umfangreichen Speise- und Getränkekarten stehen natürlich ausschließlich online bereit und können per QR-Code abgerufen werden, somit müssen keine Speisekarten auf Papier gedruckt werden.

Aufgrund zahlreicher, teils bereits seit vielen Jahren umgesetzter und optimierter Maßnahmen, teils aber auch einfach aufgrund seiner Lage mitten in der Innenstadt dürfte das Oldenburger Stadtfest zu den nachhaltigsten Festivals überhaupt gehören und versucht bis heute, im Rahmen seiner Möglichkeiten immer neue Ideen für mehr Nachhaltigkeit umzusetzen.

Der Wunsch nach vegetarischen und veganen Angeboten hat in den letzten Jahren zugenommen. Und das Stadtfest nimmt ihn ernst, denn die Speiseangebote beim Stadtfest sind deutlich vielfältiger als ihr Ruf: Zum Stadtfest 2022 haben wir erstmals auf der Homepage eine Karte bereitgestellt, die Stände mit vegetarischen und veganen Angeboten ausweist.

Die Gesundheit der Besucher und aller am Stadtfest beteiligten oder vom Stadtfest betroffenen Personen hat stets höchste Priorität – bei den Planungen im Voraus ebenso wie auch bei gelegentlich spontan vor Ort zu treffenden Entscheidungen. Zunächst einmal gibt es das vom Veranstalter gemeinsam mit dem Ordnungsamt entwickelte Sicherheitskonzept, das seit vielen Jahren von allen beteiligten Behörden gemeinsam weiterentwickelt wird. Doch auch darüber hinaus ist allererstes Bestreben immer, potentielle Gefahren zu entdecken und zu vermeiden. So gibt es natürlich grundlegenden Entscheidungen bereits in der Vorplanung wie beispielsweise die Standplanung unter Berücksichtigung von Rettungsgassen, Abbiegeradien großer Feuerwehrfahrzeuge, drei Sanitätsstationen, spezialisierte Straßenbetreuer, eine während des gesamten Festes permanent erreichbare Stadtfest-Hotline und viele Maßnahmen mehr sollen helfen, Gefahren zu vermeiden und im Notfall schnellstmögliche Hilfe sicherstellen. Aber auch im Kleinen, ohne dass es den Besuchern immer auffällt, wird viel für die Sicherheit und Gesundheit der Besucher getan. Bereits bei dem ersten, von uns veranstalteten Stadtfest im Jahr 2004 haben wir die üblicherweise eigens zum Stadtfest aufgestellten Zigarettenautomaten in der Innenstadt abgeschafft. Auch haben wir allen Standbetreibern sog. „Flatrate“-Angebote sowie offensichtliche Dumpingpreise für Alkoholika per Vertragsbedingungen untersagt, um ein unkontrolliertes Betrinken so weit wie möglich zu verhindern. Und Standbetreiber halten wir an, nicht benötigte Kabel und Schläuche nicht nur mit Matten zu sichern, sondern bei geschlossenem Betrieb möglichst komplett abzunehmen. Aber auch Kühlwagen müssen intelligent geplant und platziert werden, damit möglichst frische Ware angeboten werden kann, die sehr komplexe Wasserversorgung muss „lebensmittelecht“, also Trinkwasser-geeignet, sein und vieles mehr. Um Menschen mit Mobilitätseinschränkungen den Stadtfestbesuch zu erleichtern oder aber auch, um sie über Probleme aufzuklären, gibt es seit Jahren auf der Homepage einen Menüpunkt zum Thema „barrierefreies Stadtfest“. Dies sind nur Beispiele von vielen Maßnahmen, die alle eines zum Ziel haben: Dass möglichst alle Menschen, die mit dem Stadtfest in Berührung kommen, sicher und gesund durch die drei Tage kommen.

Alle Bürger, die seit den späten 70er Jahren in die Innenstadt gezogen sind, wissen von der “Ausnahmesituation” der drei Stadtfesttage. Dennoch bemühen wir uns stets um einen Kompromiss, einerseits eine derartige Großveranstaltung in der Innenstadt durchzuführen, andererseits auch berechtigte Interessen der Anwohner (auch z.B. ein Altersheim und Krankenhaus liegen ja stadtnah) zu berücksichtigen. So sind sämtliche Bühnenbetreiber vertraglich verpflichtet, die Ruhezeiten strikt einzuhalten, was von uns kontrolliert und ggfs. in Absprache mit den Aufsichtsbehörden auch sanktioniert wird. Die auch noch eine Stunde nach Festende besetzte Hotline kümmert sich natürlich auch um eventuelle Lautstärkeprobleme von Anliegern.

Die Frage nach Toiletten ist so alt wie das Stadtfest: Denn wenn Besucher wild in der Stadt urinieren, ist das unappetitlich, umweltschädlich und z.T. auch sachbeschädigend. Um dieses Problem so weit wie möglich zu verbessern, haben wir folgende Maßnahmen ergriffen:

– Verstärkte Aufstellung öffentlicher Toiletten

– Veröffentlichung der Standorte in der Presse und im Internet

– Vorschrift an teilnehmende Gaststätten, ihre Toiletten gratis zur Verfügung

zu stellen

– Beratung von Anwohnern zum Thema

Eine weitere Versorgung mit Toiletten ist nicht mehr möglich: An allen Stellen, an denen ein Schmutzwasserkanal und die bauliche Situation eine Aufstellung zulässt, steht bereits ein Toilettenwagen. Kleinere Einheiten sind übrigens nicht geeignet, da sie leicht umgekippt werden können und ihr Inhalt sich dann über die Straße ergießt. Eine Zusammenkettung mehrerer solche Minitoiletten wie etwa bei Openair-Festivals scheidet beim Stadtfest aufgrund der engen Straßen aus. Da kein Verzehrstand weiter als 150 Meter von einer öffentlichen Toilette entfernt ist, dürfte eine ausreichende Versorgung jedoch auch gewährleistet sein. Ähnlich wie beim Abfall gilt auch hier: Das Angebot, vernünftig zur Toilette zu gehen ist mittlerweile durchaus vorhanden. Das Problem in der Praxis ist eher, dass sich vereinzelte Besucher aus Bequemlichkeit oder Ignoranz falsch verhalten.

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